Nach Mehdorn kommt Merkel
Nach Mehdorn kommt Merkel
Die Götterdämmerung der neoliberalen Globalisierung hat in Deutschland gerade erst begonnen. Bis zur Bundestagswahl muss der Frühjahrsputz, muss das Großreinemachen in den Teppichetagen erledigt sein. Nicht eine einzige Casino-SchweinstreiberIn, kein kapitaler Bangster und kein Spitzelschurke darf davonkommen.
Wenn uns die US-Finanzbetrugskrise im Herbst 2009 mit voller Wucht trifft, muss das Land unter neuer Leitung wirtschaftlich und sozial wiedervereinigt sein und solidarisch handeln können. Durch Auferlegung einer Fünf-Prozent-Steuer für Superreiche ist vorab schon mal ein Solidaritätsfonds bei der Bundesagentur für Arbeit zu finanzieren, der zur Rettung der sozial Schwachen, der von der Massenarbeitslosigkeit betroffenen Unterschicht-Familien bestimmt sein muss.
"Der Zug von Herrn Mehdorn ist abgefahren - zwar mit reichlich Verspätung, aber das sind wir ja gewohnt bei der Deutschen Bahn."
Die Weltwirtschaftskrise schlägt durch. Öde und leer gammeln schon die riesigen Containerstandplätze der norddeutschen Häfen vor sich hin. In Bremerhaven gab es erste Massenentlassungen von Hafenarbeitern. Erstmals stieg in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen in einem März seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1928.
Die deutschen Großhändler haben im Januar die stärksten Umsatzeinbußen seit fast sieben Jahren erlitten.
Der gesamte Welthandel bricht weit dramatischer und schneller ein, als von den amtlich bestallten "Wirtschaftsweisen" erwartet. Das wird noch in diesem Jahr Mehdorns größenwahnsinniges Konzept der DB als Weltlogistik-Konzern unter sich begraben und einen scheußlichen Schuldenberg bei der Bahn zurücklassen.
Das Management der Bahn muss sich neu aufstellen und sich auf Deutschland und Europa konzentrieren. Tschüs Privatisierung! Weltlogistikkonzern Adieu! Am Arsch der Welt ist in der Weltwirtschaftskrise auch mit ausgefeiltester Logistik nichts zu holen.
Mit seiner geschönten Bilanz für 2008, dem letzten Jahr der blubbernden Globalisierungsblase, hat Mehdorn noch im letzten Moment den Absprung geschafft, ohne vorerst als Blender aufzufliegen. Aber die Zahlen täuschen. Die weltweite Einkaufstour der zum Verlustbringer Nr. 1 gewordenen DB-Weltlogistik-Utopie, einer echten Mehdorn-Spinnerei, hat bereits einen heimlichen Schuldenberg von 15 Milliarden Euro in der DB-Bilanz aufgetürmt. Dessen Zinsen werden die schmalen Einnahmen aus dem nationalen IC- und ICE-Geschäft bald auffressen. Mit dem globalen Größenwahn bei der Bahn muss endlich Schluß sein. Das Parlament sollte sich mal darum kümmern.
Die bis heute ungelöste Schlamperei bei der Beschaffung der Züge, insbesondere der Achsen für den ICE wird noch Milliarden Euro für den Austausch der kaputten ICE erfordern. Bis dahin schweben alle Bahnbenutzer, die mit einem dieser ICE fahren, praktisch in Lebensgefahr. Auch darüber hat der Versager und Bespitzeler Mehdorn auf seiner Abschiedspressekonferenz nicht gesprochen. Wir weinen dem skrupellosen Manager des Raubkapitalismus keine Träne nach.
Die Privatisierung der Deutschen Bahn hat sich als das herausgestellt, was sie von Anfang an immer gewesen ist: ein irrer Zockertraum von US-Marionetten, die Deutschland im Auftrag der US-Hedgefonds-Kriminellen ausnehmen und unserem Land nur schaden wollten. Ein Unternehmen, das 300 Milliarden wert ist, sollte hinter dem Rücken der deutschen Bevölkerung für 3 Milliarden an der Börse ein paar US-Heuschrecken zugesteckt werden. Kriminell oder verrückt? Mehdorn selbst sprach auf der letzten Pressekonferenz nicht zufällig von „verrückten“ und „irren“ Zeiten in seinem Büro. Er will nicht als Krimineller eingestuft werden.
Der Ex-Gewerkschaftsvorsitzende der GDL, Manfred Schell hat zu Mehdorn`s Verhalten, zumal in der Rasterfahndungs- und Spitzelaffäre, eine klare Vorstellung: "Von alledem nichts gewusst zu haben, das halte ich nicht für wahrheitsgetreu. Ich bin der festen Überzeugung, dass Mehdorn das gewusst hat." Im Stern.de-Interview, in dem ventiliert wurde, ob auch andere DB-Vorstandsmitglieder wie z. B. Margret Suckale in die Affäre verstrickt sein könnten, meinte Schell nur, er wäre froh, dass es jetzt ein Ende habe.
Mit der Privatisierung oder Teilprivatisierung der Bahn wollte die WKII-Sieger- und Besatzungsmacht USA lediglich im letzten Moment, vor ihrem eigenen Zusammenbruch, noch schnell den ewigen Zweiten im Wettbewerb um die Welt-Logistikmärkte fertigmachen.
Zugleich wäre mit der Filetierung und Zerschlagung der Deutschen Bahn das Herz der Eisenbahn, das zentrale Transportnetz aus einem Guss mitten in Europa zerstört worden. Schröder wollte doch eine Schnellbahntrasse von Paris über Berlin nach Moskau bauen. Um diesen Plan zu torpedieren, haben die Amis die Idee mit der Privatisierung und Regionalisierung zur faktischen Zerschlagung der DB entwickelt. Damit wäre Europa auf viele Jahre als Wirtschaftskonkurrent der USA zusätzlich gelähmt gewesen. Dieser Plan ist – Madoff & Co., der Wall Street und der City of London sei Dank – nicht aufgegangen. Die USA und England, die schlimmsten Casinobetreiber, fahren als erste in die Hölle ihrer Raffgier. Europa könnte noch mal davonkommen. Aber die nächsten zehn Jahre werden extrem hart.
Deutschland und die Deutsche Bahn haben den Anschlag der US-Sphirren nur knapp überlebt. Um die Pest der raffgierigen Plünderer loszuwerden, sollten zügig die restlichen US-Puppets aus den deutschen Teppichetagen auf`s Altenteil und damit auf den Misthaufen der Geschichte befördert werden.
Der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopf her. Als nächstes ist deshalb das heuchlerische Memmenspektakel mitsamt BILD-Zeitung dran.
In der BILD erschien heute die oben abgebildete Umfrage zum Mehdorn-Rücktritt. Interessant ist: Trotz eines massiven Trommelfeuers in allen Springer-Blättern in den letzten Tagen konnte Mehdorn nicht gerettet werden. Das Meinungsbild der BILD-Leser am 31.03.09 um 10:30 Uhr ist eindeutig gegen Mehdorn.
Die BILD-Redaktion wird nun wie zuletzt die FAZ beim Gaza-Massaker die große Medienmanipulationsmaschine anwerfen müssen oder den Zähler im Umfrageprogramm verfälschend umprogrammieren müssen, damit sich das verheerende Meinungsbild zu Lasten Mehdorns bis zum 05.04.09 noch umkehrt. Viel Glück! Das Ergebnis kennen wir ja schon aus der FAZ. So macht man sich nur vollends unglaubwürdig.
Christoph Schlingensieb - 5. Apr, 14:09